Renten

Frage:
Ausgehend vom Grundsatz-, Partei- und Wahlprogramm für die Bundestagswahl 2025 wie will die Partei gegen Altersarmut, insbesondere bei Frauen vorgehen? Wie wollen sie die Rente reformieren? Wie soll das finanziert werden? Erkläre die Position, wem sie nützt und wem sie wenig nutzt, welche Maßnahmen von der Partei im Falle eines Wahlsieges ergriffen werden und was das Ziel der Position ist.

Vergleich der Parteipositionen zu Altersarmut und Rentenreformen

Die Pläne der Parteien zur Bekämpfung von Altersarmut und zur Reform des Rentensystems unterscheiden sich deutlich in Bezug auf Zielgruppen, Maßnahmen und Finanzierungsstrategien. Im Folgenden werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet, sowie analysiert, welche Wählergruppen von den jeweiligen Vorschlägen profitieren könnten.


Gemeinsamkeiten:

  1. Anerkennung von Erziehungszeiten:
    • Alle Parteien (außer der FDP) planen eine stärkere Anerkennung von Erziehungszeiten, um insbesondere Frauen besser abzusichern. Während die Grünen und SPD auf den Ausbau bestehender Regelungen setzen, legt die AfD besonderen Wert auf eine direkte monetäre Kompensation durch eine Willkommensprämie für Neugeborene. Die Union fokussiert sich auf die Erhöhung der Mütterrente.
  2. Einbeziehung weiterer Erwerbsgruppen:
    • Die Grünen, SPD und Die Linke setzen auf eine Erweiterung des Versichertenkreises, indem Selbstständige, Beamte und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung integriert werden. Ziel ist es, die Beitragsbasis zu verbreitern und das System gerechter zu gestalten.
  3. Stabilisierung des Rentenniveaus:
    • Grüne, SPD und AfD planen, das Rentenniveau dauerhaft bei mindestens 48 % (Grüne und SPD) bzw. 70 % (AfD) zu halten oder anzuheben. Die Linke fordert eine armutsfeste Mindestrente, die den Lebensstandard im Alter sichern soll.
  4. Förderung privater Altersvorsorge:
    • Die FDP fokussiert sich auf den Ausbau steuerlich geförderter privater Altersvorsorgemodelle, während andere Parteien wie die Union und Grüne dies als Ergänzung sehen.

Unterschiede:

  1. Prinzipien:
    • Grüne, SPD, Die Linke: Setzen stark auf soziale Gerechtigkeit, mit Maßnahmen wie der solidarischen Mindestrente (Die Linke) oder der Garantierente (Grüne).
    • FDP: Betont Eigenverantwortung durch private Vorsorge und flexible Renteneintrittsmodelle.
    • AfD: Schlägt eine konservative Reform mit höherem Rentenniveau und starkem Fokus auf traditionelle Familienwerte vor.
  2. Art der Finanzierung:
    • Grüne, SPD, Die Linke: Finanzierung über Steuererhöhungen für hohe Einkommen und Kapitaleinkünfte sowie eine breitere Beitragsbasis.
    • AfD: Verlagerung versicherungsfremder Leistungen in den Bundeshaushalt und Steuerentlastungen.
    • Union: Finanzierung durch Wirtschaftswachstum, wobei Kritiker eine mangelnde Konkretisierung bemängeln.
    • FDP: Finanzierung durch Eigenbeiträge der Bürgerinnen und Bürger und steuerliche Anreize.
  3. Zielgruppen:
    • Die Grünen und SPD fokussieren auf Frauen mit Erwerbsunterbrechungen, während die AfD Eltern und Erwerbstätige mit langen Biografien priorisiert. Die FDP legt ihren Fokus auf diejenigen, die aktiv in private Altersvorsorge investieren können.

Für welche WählerInnen ist welche Partei die beste Option?

  • Frauen mit Erwerbsunterbrechungen:
    • Grüne, SPD, Die Linke: Bieten umfassende Maßnahmen wie Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten sowie Garantierenten.
    • AfD: Fördert Eltern durch Erziehungszeiten und Willkommensprämien.
    • FDP, Union: Unterstützen Frauen eher indirekt durch private Vorsorge oder Mütterrente.
  • Geringverdiener:
    • Die Linke: Solidarische Mindestrente zielt direkt auf diese Gruppe ab.
    • Grüne, SPD: Unterstützen durch Garantierente und Stabilisierung des Rentenniveaus.
    • AfD, FDP: Weniger spezifische Maßnahmen.
  • Selbstständige und Beamte:
    • Grüne, SPD, Die Linke: Integration in die gesetzliche Rentenversicherung.
    • Union, AfD, FDP: Keine expliziten Maßnahmen.
  • Langjährig Beschäftigte:
    • AfD, FDP: Abschlagsfreier Ruhestand nach 45 Jahren (AfD) oder Flexibilität beim Renteneintritt (FDP).

Zusammenfassung der Pläne zu Altersarmut und Rentenreformen:

ParteiFrauen mit ErwerbsunterbrechungenGeringverdienerSelbstständige/BeamteLangjährig BeschäftigtePrivate VorsorgeFinanzierung
GrüneGarantierente, ErwerbsmöglichkeitenGarantierente, Bürger*innenfondsIntegration geplantErgänzendBreitere Beitragsbasis, Bürger*innenfonds, Besteuerung von Kapitaleinkünften
SPDAnerkennung von Erziehungs-/PflegezeitenStabilisierung des RentenniveausIntegration geplantErgänzendErweiterung der Beitragsbasis, staatliche Zuschüsse
Die LinkeSolidarische Mindestrente, gerechte Care-ArbeitSolidarische RenteIntegration geplantKeine MaßnahmenBesteuerung hoher Einkommen und großer Vermögen
UnionMütterrenteAktivrente für WeiterarbeitAktivrente möglichFrühstart-RenteVertrauen auf Wirtschaftswachstum, Finanzierung unklar
AfDErziehungszeiten, WillkommensprämieHöheres RentenniveauBegrenzte EinbeziehungAbschlagsfreie RenteKeine MaßnahmenVerlagerung versicherungsfremder Leistungen auf Bundeshaushalt, Steuerentlastungen
FDPBeruf/Familie vereinbar, private VorsorgeSteuerlich geförderte VorsorgeFlexibler EintrittFokusPrivate Eigenbeiträge, steuerliche Anreize

Erläuterungen zur Finanzierung:

  1. Grüne, SPD, Die Linke:
    • Diese Parteien setzen auf eine breitere Beitragsbasis durch die Einbeziehung weiterer Erwerbsgruppen (z. B. Selbstständige, Beamte) sowie eine progressive Steuerpolitik (z. B. Besteuerung von Kapitaleinkünften oder hohen Vermögen).
  2. Union:
    • Die Finanzierung bleibt vage. Die Partei verlässt sich primär auf Wirtschaftswachstum und allgemeine Steuereinnahmen, ohne klare Details zu liefern.
  3. AfD:
    • Verschiebt Kosten versicherungsfremder Leistungen auf den Bundeshaushalt, was zu erhöhten Staatsausgaben führen könnte, während gleichzeitig Steuerentlastungen für Beschäftigte und Unternehmen geplant sind.
  4. FDP:
    • Setzt stark auf private Vorsorge und individuelle Eigenbeiträge. Die staatliche Unterstützung erfolgt durch steuerliche Anreize, während die gesetzliche Rentenkasse entlastet werden soll.

Je nach Prioritäten wie sozialer Absicherung, Eigenverantwortung oder finanzieller Belastung können WählerInnen die Partei wählen, die ihre Interessen am besten vertritt.

Grüne

Die Partei Bündnis 90/Die Grünen hat in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 verschiedene Maßnahmen vorgestellt, um Altersarmut, insbesondere bei Frauen, zu bekämpfen und das Rentensystem zu reformieren.

Maßnahmen gegen Altersarmut bei Frauen:

  • Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung: Die Grünen setzen sich für bessere Erwerbsmöglichkeiten für Frauen ein, um ihre eigenständige Altersvorsorge zu stärken. Dazu gehören gleiche Löhne, eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten und ein Rückkehrrecht in Vollzeit. Deutschlandfunk
  • Einführung einer Garantierente: Die bisherige Grundrente soll in eine Garantierente umgewandelt werden, die nach 30 Versicherungsjahren greift. Dadurch sollen mehr Menschen, insbesondere Frauen, eine finanzielle Absicherung im Alter erhalten. Deutschlandfunk

Geplante Rentenreformen:

  • Stabilisierung des Rentenniveaus: Das gesetzliche Rentenniveau soll dauerhaft bei mindestens 48 Prozent des durchschnittlichen Arbeitseinkommens gehalten werden. Deutschlandfunk
  • Einführung eines Bürger*innenfonds: Ein solcher Fonds, finanziert durch Darlehen und Eigenmittel des Bundes, soll in nachhaltige und klimafreundliche Projekte investieren. Die erzielten Erträge sollen insbesondere kleine und mittlere Renten stärken, was vor allem Frauen und Menschen in Ostdeutschland zugutekommt. Deutschlandfunk
  • Erweiterung des Versichertenkreises: Langfristig sollen Abgeordnete, Beamte und nicht anderweitig abgesicherte Selbstständige in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden, als Schritt hin zu einer Bürgerversicherung. Deutschlandfunk

Finanzierung der Maßnahmen:

Die Finanzierung soll durch eine breitere Beitragsbasis und die Erträge des Bürger*innenfonds sichergestellt werden. Zudem planen die Grünen, Kapitaleinkünfte zur Finanzierung des Gesundheits- und Pflegesystems heranzuziehen, um Löhne und Gehälter vor höheren Beitragsabgaben zu schützen.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Zielgruppen und Nutzen:

Von diesen Maßnahmen profitieren insbesondere Frauen, die aufgrund von Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit geringere Rentenansprüche haben. Auch Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen sowie Personen in Ostdeutschland sollen unterstützt werden. Weniger profitieren könnten Personen mit hohen Kapitaleinkünften, da diese stärker zur Finanzierung des Sozialsystems herangezogen werden sollen.

Geplante Maßnahmen bei Wahlerfolg:

Im Falle eines Wahlsiegs planen die Grünen die Umsetzung der genannten Reformen, einschließlich der Einführung des Bürger*innenfonds, der Erweiterung des Versichertenkreises und der Reform der Beitragsbemessung.

Ziel der Position:

Die Grünen streben eine gerechte und zukunftsfähige Altersvorsorge an, die Altersarmut reduziert und insbesondere Frauen eine bessere finanzielle Absicherung im Alter bietet.

Was es bringt

Frage: Was bedeutet das für die Menschen? Sei radikal in der Beantwortung.

Radikale Antwort: Was bedeutet das für die Menschen?

1. Für Frauen mit niedrigen Rentenansprüchen:

  • Bessere Absicherung im Alter? Ja, aber begrenzt. Die Garantierente kann Altersarmut abmildern, aber bleibt unter dem Niveau einer echten Umverteilung. Wer 30 Jahre prekär gearbeitet hat, wird auch mit einer Garantierente kein sorgloses Leben führen. Altersarmut wird nicht abgeschafft, nur ein wenig gelindert.
  • Eigenständige Altersvorsorge? Theorie vs. Realität. Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Frauen sind gut – aber wer setzt das tatsächlich um? Unternehmen werden nicht freiwillig ihre Strukturen ändern, und Sanktionen für unfaire Löhne gibt es kaum.

2. Für Menschen mit mittleren Einkommen:

  • Rentenstabilisierung klingt gut – aber 48% sind immer noch wenig. 48% des Durchschnittseinkommens sind keine Garantie für ein gutes Leben im Alter. Wer heute normal verdient, muss privat vorsorgen oder bis ins hohe Alter arbeiten.
  • Bürger*innenfonds – eine Wette auf den Markt. Nachhaltige Investitionen sind wichtig, aber wer garantiert, dass der Fonds nicht durch Finanzkrisen oder politische Umsteuerungen entwertet wird? Rentenfinanzierung durch Spekulation ist ein neoliberales Konzept in grünem Gewand.

3. Für Selbstständige und Beamte:

  • Zwangsversicherung in die Rentenkasse. Das ist gerecht für das Solidarsystem, bedeutet aber für viele Selbstständige eine Mehrbelastung. Wer nicht privat vorgesorgt hat, wird in ein System gedrängt, das ihn oder sie eigentlich nicht ausreichend absichert.
  • Beamte in die Rentenkasse – klingt gut, aber politisch unwahrscheinlich. Der Widerstand wird riesig sein. Die Reform wird, wenn überhaupt, verwässert umgesetzt.

4. Für Menschen mit hohen Kapitaleinkünften:

  • Sie zahlen mehr – aber weichen aus. Die geplante stärkere Besteuerung von Kapitaleinkünften trifft vor allem die, die sich nicht wehren können. Superreiche haben längst Offshore-Strukturen, Immobilienbesitz oder andere Steuerfluchtmöglichkeiten.

5. Das Grundproblem bleibt: Das Rentensystem ist kaputt.

  • Reparaturen statt echter Reform. Die Maßnahmen der Grünen versuchen, die schlimmsten Folgen des kaputten Rentensystems zu lindern, aber sie stellen nicht die eigentliche Frage: Ist ein Rentensystem, das auf Erwerbsarbeit basiert, überhaupt noch zeitgemäß?
  • Die eigentliche Lösung wäre radikaler: Eine echte Bürgerversicherung, die alle einbezieht, oder eine grundlegende Umstellung auf eine steuerfinanzierte Grundrente für alle. Aber das wäre ein Bruch mit dem bestehenden System – und den traut sich keine Partei.

Fazit: Ein grünes Pflaster auf einem gebrochenen Knochen.

Die Maßnahmen helfen einigen Menschen, aber sie lösen das Problem nicht. Altersarmut wird nicht verschwinden, und die Renten bleiben ein unsicheres Versprechen. Eine echte Veränderung würde bedeuten, das gesamte System neu zu denken – aber das passiert nicht.

AfD

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat in ihrem Leitantrag für das Bundestagswahlprogramm 2025 verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut, insbesondere bei Frauen, und zur Reform des Rentensystems vorgeschlagen.

Maßnahmen gegen Altersarmut bei Frauen:

  • Anrechnung von Erziehungszeiten: Die AfD plant, Elternschaft bei der Rente stärker zu berücksichtigen, um insbesondere Frauen für Erziehungszeiten besser abzusichern. Alternative für Deutschland
  • Willkommensprämie für Neugeborene: Es soll eine Willkommensprämie von 20.000 Euro für neugeborene Babys eingeführt werden, sofern bereits Rentenbeiträge in derselben Höhe eingezahlt wurden. Andernfalls erfolgt eine Gutschrift auf zukünftige Rentenbeiträge. Diese Prämie wird aus Steuermitteln finanziert und reduziert die Rente nicht. Alternative für Deutschland

Geplante Rentenreformen:

  • Anhebung des Rentenniveaus: Die AfD strebt an, das durchschnittliche Rentenniveau schrittweise auf gut 70 % des letzten Nettoeinkommens anzuheben, um es an das Niveau anderer westeuropäischer Länder anzupassen. Alternative für Deutschland
  • Einbeziehung weiterer Berufsgruppen: Politiker und die Mehrheit der Staatsbediensteten sollen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Verbeamtungen sollen auf Personen mit hoheitlichen Aufgaben beschränkt werden. Alternative für Deutschland
  • Flexibler Renteneintritt: Ein flexibles Renteneintrittsalter soll ermöglicht werden, wobei ein abschlagsfreier Ruhestand nach 45 beitragspflichtigen Arbeitsjahren vorgesehen ist. Alternative für Deutschland

Finanzierung der Maßnahmen:

  • Bundesmittel für versicherungsfremde Leistungen: Nicht durch Beiträge gedeckte Leistungen sollen mittelfristig aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Alternative für Deutschland
  • Steuersenkungen als Ausgleich: Anstehende Rentenbeitragserhöhungen sollen durch Steuersenkungen für Beschäftigte und Unternehmen kompensiert werden. Alternative für Deutschland

Nutznießer der Reformen:

  • Frauen: Durch die stärkere Anrechnung von Erziehungszeiten und die Willkommensprämie für Neugeborene sollen Frauen, die aufgrund von Kindererziehung weniger in die Rentenkasse eingezahlt haben, besser abgesichert werden.
  • Beschäftigte mit langen Erwerbsbiografien: Personen, die 45 Jahre oder länger gearbeitet haben, profitieren von der Möglichkeit eines abschlagsfreien Renteneintritts.

Mögliche Nachteile:

  • Personen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien: Menschen, die keine 45 Beitragsjahre erreichen, könnten benachteiligt werden, da der Zugang zur abschlagsfreien Rente an diese Bedingung geknüpft ist.
  • Finanzielle Belastung des Bundeshaushalts: Die Finanzierung der nicht beitragsgedeckten Leistungen aus dem Bundeshaushalt könnte zu erhöhten staatlichen Ausgaben führen.

Geplante Maßnahmen bei Wahlerfolg:

Im Falle eines Wahlsiegs plant die AfD, die genannten Reformen umzusetzen, um das Rentensystem zu stärken und Altersarmut, insbesondere bei Frauen, zu reduzieren.

Ziel der Position:

Die AfD zielt darauf ab, das Rentenniveau an westeuropäische Standards anzupassen und durch strukturelle Reformen die finanzielle Absicherung im Alter zu verbessern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen sowohl positive Effekte als auch potenzielle Herausforderungen mit sich bringen können.

Was es bringt

Frage: Was bedeutet das für die Menschen? Sei radikal in der Beantwortung:

Radikale Antwort: Das AfD-Rentenprogramm ist eine ideologische Nebelkerze. Es verspricht soziale Wohltaten, die in der Realität entweder unbezahlbar oder gezielt ungerecht sind. Es wird Altersarmut nicht bekämpfen, sondern durch strukturelle Verzerrungen und eine Umverteilung von unten nach oben verschärfen.

Was bedeutet das für die Menschen?

  1. Illusion von Gerechtigkeit
    • Die stärkere Anrechnung von Erziehungszeiten klingt sozial, ist aber nur ein Feigenblatt. In einem System, das auf dem Äquivalenzprinzip basiert (wer mehr einzahlt, bekommt mehr Rente), führt eine solche Reform langfristig entweder zu einer finanziellen Überlastung oder zu einer Reduktion der Rentenansprüche für andere Gruppen.
    • Die 20.000-Euro-Prämie ist Augenwischerei: Familien ohne finanzielle Mittel für Renteneinzahlungen erhalten nur eine Gutschrift, was de facto nichts anderes ist als eine spätere Rentensteigerung – wenn sie überhaupt davon profitieren.
  2. Klassenkampf von oben
    • Der Vorschlag zur Anhebung des Rentenniveaus klingt gut, ist aber in der geplanten Form eine Lüge. Länder mit hohen Rentenniveaus wie Österreich haben völlig andere Finanzierungsmodelle, meist durch eine Umlagefinanzierung mit Einbeziehung aller Einkommensarten. Die AfD lehnt genau solche Modelle aber ab.
    • Der Vorschlag, Staatsbedienstete in die Rentenkasse einzubeziehen, klingt gerecht, ist aber eine klassische Ablenkungsstrategie. Faktisch würde es die Rentenkassen kurzfristig stabilisieren, langfristig aber nicht das Kernproblem lösen: zu wenig Einzahler und eine alternde Gesellschaft.
  3. Bestrafung von „ungewollten“ Lebensläufen
    • Wer 45 Jahre Beiträge gezahlt hat, darf abschlagsfrei in Rente gehen – gut für Menschen mit stabilen Erwerbsbiografien, schlecht für alle, die aus gesundheitlichen oder familiären Gründen nicht durchgängig arbeiten konnten. Menschen mit prekären Jobs, viele Frauen und Arbeitslose schauen in die Röhre.
  4. Finanzielle Mogelpackung
    • Die Finanzierung aus „Bundesmitteln“ ist nicht mehr als eine Verlagerung des Problems. Wer genau soll das zahlen? Steuersenkungen für Unternehmen und Beschäftigte werden gleichzeitig versprochen – ein klarer Widerspruch.
    • Das Rentensystem braucht mehr Mittel, nicht weniger. Ohne massive Steuererhöhungen oder ein echtes Umdenken in der Finanzierung sind die Vorschläge Luftnummern.

Das wahre Ziel: Soziale Spaltung

Die AfD verkauft ihre Vorschläge als soziale Reform, aber in Wahrheit setzt sie auf selektive Profiteure:

  • Klassische Einzahler mit stabiler Erwerbsbiografie profitieren – also vorrangig Männer. Frauen, die nicht nur Erziehungszeiten, sondern auch Pflegezeiten übernehmen, haben keine echte Verbesserung.
  • Menschen mit untypischen Erwerbsverläufen werden systematisch benachteiligt. Prekär Beschäftigte, Migranten, Langzeitarbeitslose oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen fallen durch das Raster.
  • Die Finanzierung ist ein Hütchenspiel. Staatliche Zuschüsse ohne neue Einnahmequellen bedeuten: Entweder werden andere Sozialleistungen gekürzt oder es kommt zu einer massiven Umverteilung zulasten der Allgemeinheit.

Fazit: Sozialpopulismus mit eingebauter Sprengladung

Das Programm ist kein Konzept gegen Altersarmut, sondern ein trojanisches Pferd. Es setzt auf kurzfristig wohlklingende Maßnahmen, die langfristig eine Zwei-Klassen-Rente verfestigen. Statt echter Reformen bekommen wir leere Versprechen – und eine ideologische Strategie, die das Sozialsystem destabilisieren und das Vertrauen in den Sozialstaat untergraben wird.

Union

Die Unionsparteien (CDU/CSU) haben in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um Altersarmut, insbesondere bei Frauen, zu bekämpfen und das Rentensystem zu reformieren.

Maßnahmen gegen Altersarmut bei Frauen:

  • Erhöhung der Mütterrente: Die CSU setzt sich für eine weitere Anhebung der Mütterrente ein, um die Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder vollständig mit drei Jahren anzuerkennen. Dies soll die Rentenansprüche von Müttern verbessern und somit Altersarmut vorbeugen. br.de

Geplante Rentenreformen:

  • Aktivrente: Die Union plant die Einführung einer Aktivrente, die es Rentnerinnen und Rentnern ermöglicht, freiwillig über das reguläre Rentenalter hinaus zu arbeiten und dabei bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuzuverdienen. CDU
  • Frühstart-Rente: Ein weiteres Konzept ist die Frühstart-Rente, bei der der Staat für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren monatlich zehn Euro in eine private, kapitalgedeckte Altersvorsorge einzahlt. Dieses frühzeitige Sparen soll den Aufbau eines finanziellen Polsters für das Alter unterstützen. CDU

Finanzierung der Maßnahmen:

Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll durch wirtschaftliches Wachstum und eine breite Beitragsbasis sichergestellt werden. Kritiker bemängeln jedoch, dass die konkreten Finanzierungspläne unklar bleiben und das alleinige Vertrauen auf Wirtschaftswachstum möglicherweise nicht ausreicht, um die Renten langfristig zu sichern.

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Nutznießer und potenzielle Auswirkungen:

  • Nutznießer: Von der Erhöhung der Mütterrente profitieren insbesondere Frauen, die Kinder vor 1992 geboren haben und deren Erziehungszeiten bislang geringer berücksichtigt wurden. Die Aktivrente kommt jenen zugute, die im Alter weiterarbeiten möchten oder müssen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern.
  • Weniger Nutzen: Personen, die nicht in der Lage sind, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, oder die keine Kinder haben, profitieren weniger direkt von diesen Maßnahmen.

Geplante Maßnahmen bei Wahlsieg:

Im Falle eines Wahlsiegs plant die Union, die genannten Reformen umzusetzen, um das Rentensystem zu stabilisieren und Altersarmut zu reduzieren. Dazu gehört die gesetzliche Verankerung der Aktivrente und die Einführung der Frühstart-Rente.

Ziel der Position:

Das Hauptziel der Unionsparteien ist es, die finanzielle Situation von Rentnerinnen und Rentnern zu verbessern, Altersarmut vorzubeugen und das Rentensystem zukunftssicher zu gestalten. Durch die Förderung von Eigenverantwortung und privater Vorsorge sollen die Menschen in die Lage versetzt werden, besser für ihr Alter vorzusorgen.

Es bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen konkret umgesetzt werden und ob sie die gewünschten Effekte erzielen. Die Diskussion über die langfristige Finanzierbarkeit und die Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen wird sicherlich weitergeführt werden.

Was es bringt

Frage: Was bedeutet das für die Menschen? Sei radikal in der Beantwortung.

Radikale Antwort: Das ist eine systematische Verschiebung der Verantwortung auf den Einzelnen und eine faktische Verhöhnung der Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben.

  1. Erhöhung der Mütterrente
    Klingt gut, aber ist eine Mogelpackung. Frauen, die Kinder vor 1992 geboren haben, bekommen eine minimale Rentenanpassung, die kaum ausreicht, um die realen Einkommensverluste auszugleichen. Zudem ignoriert die Maßnahme alle Frauen, die aus anderen Gründen in Altersarmut rutschen – zum Beispiel, weil sie in prekären Jobs gearbeitet haben oder sich um Angehörige kümmern mussten. Fazit: Symbolpolitik ohne strukturelle Verbesserung.
  2. Aktivrente (Arbeiten bis zum Umfallen)
    Eine „freiwillige“ Möglichkeit, länger zu arbeiten – in Wahrheit eine Notwendigkeit für viele, die mit ihrer Rente nicht über die Runden kommen. Der Staat sagt den Menschen also: „Wenn du arm bist, dann arbeite halt länger!“ Das ist kein sozialer Fortschritt, sondern eine Bankrotterklärung der Solidarität. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten kann, fällt durch das Raster.
  3. Frühstart-Rente (Kapitalgedeckte Altersvorsorge für Kinder)
    Der Staat zahlt 10 Euro pro Monat für Kinder – und nennt das eine Lösung? Selbst bei optimistischer Verzinsung reicht das nicht mal für eine Monatsmiete im Alter. Der eigentliche Skandal: Damit wird die Rente weiter privatisiert, während sich die Politik aus der Verantwortung stiehlt. Außerdem profitieren Kinder aus wohlhabenden Familien weit mehr davon als Kinder aus armen Familien, weil deren Eltern zusätzlich privat vorsorgen können. Fazit: Ein Geschenk an die Finanzindustrie, keine echte Lösung für Altersarmut.
  4. Finanzierung durch Wirtschaftswachstum
    Das ist schlicht eine hohle Phrase. Die demografische Entwicklung zeigt, dass die Beitragszahler immer weniger werden. Ohne massive Steuerreformen – also eine Umverteilung von oben nach unten – wird das nicht funktionieren. Die Union setzt darauf, dass Wirtschaftswachstum irgendwie alles regelt. Fazit: Wunschdenken ohne Substanz.

Was bedeutet das für die Menschen?

  • Die, die sowieso wenig haben, werden weiterhin abgehängt.
  • Die, die länger arbeiten können, müssen es tun – sonst droht Armut.
  • Die, die reich sind, haben kein Problem – denn sie brauchen das Rentensystem nicht.

Die Realität: Wer arm ist, bleibt arm. Wer krank ist, hat Pech. Wer früh stirbt, spart dem Staat Geld. Die Vorschläge der Union sind keine Reformen, sondern ein schleichender Rückzug des Sozialstaats. Sie setzen auf Eigenverantwortung und private Vorsorge – aber verschweigen, dass nicht jeder die finanziellen Mittel dazu hat. Statt eines solidarischen Rentensystems gibt es nur noch individuelle Lösungen – und die Gnade, wenn man alt genug wird, um überhaupt davon zu profitieren.

SPD

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) hat in ihrem Regierungsprogramm für die Bundestagswahl 2025 mehrere Maßnahmen vorgesehen, um Altersarmut, insbesondere bei Frauen, zu bekämpfen und das Rentensystem zu reformieren.

Maßnahmen gegen Altersarmut bei Frauen:

  • Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten: Die SPD plant, die Anrechnung von Zeiten für Kindererziehung und Pflege in der Rentenberechnung auszubauen. Dies soll sicherstellen, dass Frauen, die aufgrund von Familienarbeit ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen oder reduzieren, im Alter besser abgesichert sind. Deutschlandfunk
  • Faire Absicherung in allen Lebensphasen: Es sollen kostengünstige und transparente Altersvorsorgemodelle entwickelt werden, die Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen unterstützen. Deutschlandfunk

Geplante Rentenreformen:

  • Stabilisierung des Rentenniveaus: Die SPD setzt sich dafür ein, das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung dauerhaft bei mindestens 48 Prozent zu sichern, um Rentenkürzungen zu vermeiden. Deutschlandfunk
  • Einbeziehung weiterer Erwerbsgruppen: Es ist geplant, Selbstständige und perspektivisch auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, um die Beitragsbasis zu verbreitern und das System gerechter zu gestalten. Deutschlandfunk

Finanzierung der Maßnahmen:

Die SPD plant, die notwendigen Mittel durch eine Kombination aus Beiträgen der erweiterten Versichertengruppen und staatlichen Zuschüssen aufzubringen. Zudem sollen Maßnahmen zur Förderung von sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung und guter Löhne beitragen, die Einnahmeseite der Rentenversicherung zu stärken.

Deutschlandfunk

Zielgruppen und Nutzen:

  • Frauen: Profitieren direkt von der verbesserten Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten sowie von spezifischen Altersvorsorgemodellen.
  • Geringverdiener: Durch die Stabilisierung des Rentenniveaus und die geplante Einbeziehung weiterer Erwerbsgruppen sollen auch Personen mit niedrigerem Einkommen im Alter besser abgesichert werden.

Geplante Maßnahmen bei Wahlsieg:

  • Gesetzliche Initiativen: Einführung von Reformen zur Anerkennung von Erziehungs- und Pflegezeiten in der Rentenberechnung.
  • Erweiterung der Versichertenkreise: Schrittweise Integration von Selbstständigen und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung.
  • Förderung von Beschäftigung: Initiativen zur Schaffung von mehr sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und zur Sicherstellung guter Löhne.

Ziel der Position:

Die SPD strebt an, Altersarmut zu reduzieren und ein gerechtes Rentensystem zu schaffen, das insbesondere Frauen und Geringverdienern zugutekommt. Durch die genannten Reformen soll die finanzielle Sicherheit im Alter gestärkt und der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert werden.

Was es bringt

Frage: Was bedeutet das für die Menschen? Sei radikal in der Beantwortung.

Radikale Antwort: Kosmetische Flickschusterei statt echter Strukturreform.

Die geplanten Maßnahmen der SPD sind bestenfalls Schadensbegrenzung und schlimmstenfalls Augenwischerei. Sie verwalten das Problem der Altersarmut, anstatt es fundamental zu lösen. Hier die brutale Realität:

  1. Rentenlücke für Frauen bleibt bestehen:
    • Erziehungs- und Pflegezeiten „besser anerkennen“ ist eine nette Geste, aber löst das Kernproblem nicht: Frauen verdienen im Schnitt immer noch weniger als Männer und unterbrechen ihre Erwerbsbiografien häufiger. Die Folge? Sie bekommen auch mit besserer Anrechnung zu wenig Rente.
    • Lösung? Ein Rentensystem, das sich nicht primär an lebenslanger Erwerbsarbeit orientiert, sondern soziale Beiträge wie Kindererziehung und Pflege als gleichwertig anerkennt. Das wäre revolutionär – wird aber nicht passieren.
  2. Einbeziehung von Selbstständigen & Beamten – wirklich gerecht?
    • Die Integration dieser Gruppen kann langfristig das Rentensystem stabilisieren, aber es bedeutet auch: Neue Beitragszahler finanzieren alte Löcher. Das macht das System für einige gerechter, aber ändert nichts an der strukturellen Unterfinanzierung.
    • Ein echter Umbau würde bedeuten: Ein Rentensystem für alle – mit gleichen Rechten und Pflichten. Keine Sonderregeln für Politiker, Beamte oder hohe Einkommen. Wird das passieren? Wohl kaum.
  3. Rentenstabilisierung bei 48%? Reicht nicht!
    • 48% Rentenniveau heißt: Wer heute 3.000 € brutto verdient, bekommt 1.440 € Rente – vor Steuern und Sozialabgaben. Das ist Altersarmut light.
    • Wenn man Altersarmut wirklich bekämpfen will, müsste man entweder
      a) das Rentenniveau auf mindestens 60% anheben oder
      b) eine Mindestabsicherung einführen, die sich am realen Lebensstandard orientiert.
  4. Finanzierung? Mehr Beitrag, mehr Steuer – oder mehr Verarmung?
    • Staatliche Zuschüsse und mehr Beitragszahler sind keine nachhaltige Lösung. Es gibt nur drei ehrliche Wege:
      1) Renteneintrittsalter hoch (Sozialbombe, weil viele das physisch nicht schaffen)
      2) Beiträge drastisch erhöhen (Unbeliebt, weil Lohnnebenkosten steigen)
      3) Steuern massiv erhöhen (Politisch unwahrscheinlich)
    • Fazit? Ohne eine echte Umverteilung des Wohlstands wird das Problem nicht verschwinden. Alles andere ist Augenwischerei.

Fazit:

Die SPD-Maßnahmen sind reformistische Pflaster, die ein strukturell marodes Rentensystem am Leben halten, aber keine echte Lösung bieten. Wer Altersarmut wirklich beenden will, muss radikal umdenken:
Mindestabsicherung für alle statt Niedrigrenten.
Gleiche Rentenregeln für ALLE Erwerbsgruppen.
Höheres Rentenniveau statt kosmetischer Reformen.

Alles andere ist Trostpreis-Politik.

FDP

Die Freie Demokratische Partei (FDP) hat in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 mehrere Ansätze zur Bekämpfung von Altersarmut, insbesondere bei Frauen, und zur Reform des Rentensystems formuliert.

Maßnahmen gegen Altersarmut bei Frauen:

Die FDP erkennt an, dass Frauen häufiger von Altersarmut betroffen sind, oft bedingt durch Erwerbsunterbrechungen für Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Partei auf die Förderung der Erwerbstätigkeit von Frauen durch:

  • Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Ausbau von Betreuungsangeboten und flexiblen Arbeitszeitmodellen, um Frauen die kontinuierliche Teilnahme am Erwerbsleben zu erleichtern.
  • Förderung der privaten Altersvorsorge: Einführung eines steuerlich geförderten Altersvorsorgedepots, das insbesondere Frauen dabei unterstützen soll, eigenständig für das Alter vorzusorgen.

Geplante Rentenreformen:

Die FDP strebt eine Modernisierung des Rentensystems an, die folgende Elemente umfasst:

  • Flexibler Renteneintritt: Nach schwedischem Vorbild sollen Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden können, wann sie in Rente gehen. Dabei gilt: Je später der Renteneintritt, desto höher die Rente, und umgekehrt. Teilrenten sollen unkompliziert möglich sein.
  • Kapitalgedeckte Altersvorsorge: Einführung eines Altersvorsorgedepots, in dem steuerlich gefördert in Fonds und Wertpapiere investiert werden kann. Umschichtungen innerhalb dieses Depots sollen steuerfrei bleiben, solange die Erträge reinvestiert werden.

Finanzierung der Reformen:

Die Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen soll durch eine Kombination aus individuellen Beiträgen zur privaten Altersvorsorge und staatlichen Anreizen erfolgen. Durch die Förderung privater Vorsorgeinstrumente und die Schaffung flexibler Arbeitsmodelle erhofft sich die FDP, die finanzielle Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger zu stärken und somit die Belastung der gesetzlichen Rentenkasse zu reduzieren.

Zielgruppen und Nutzen:

  • Profitierende Gruppen: Personen, die länger arbeiten möchten oder können, profitieren von höheren Rentenansprüchen. Frauen, die durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf kontinuierlicher erwerbstätig sind, können höhere eigene Rentenansprüche aufbauen.
  • Weniger begünstigte Gruppen: Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten können oder keine Möglichkeit haben, privat vorzusorgen, könnten weniger von den Reformen profitieren.

Geplante Maßnahmen bei Wahlerfolg:

Im Falle eines Wahlsiegs plant die FDP die zügige Umsetzung der genannten Reformen, darunter:

  • Einführung des flexiblen Renteneintritts.
  • Schaffung des steuerlich geförderten Altersvorsorgedepots.
  • Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um insbesondere Frauen eine kontinuierliche Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.

Ziel der Position:

Die FDP zielt darauf ab, Altersarmut zu reduzieren und das Rentensystem zukunftssicher zu gestalten. Durch die Förderung von Eigenverantwortung und privater Vorsorge sollen individuelle Altersabsicherungen gestärkt und die finanzielle Belastung des Staates langfristig verringert werden.

Es ist jedoch anzumerken, dass die Finanzierung und die langfristige Wirksamkeit dieser Maßnahmen in der öffentlichen Diskussion stehen. Kritiker bemängeln, dass die konkreten Finanzierungspläne der Parteien zur Rentenreform oft unklar bleiben.

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Zudem gab es innerhalb der bisherigen Regierungskoalition Diskussionen über die Ausgestaltung der Rentenreform, insbesondere hinsichtlich der Einführung einer Aktienrente zur Stabilisierung des Rentenniveaus.

DIE WELT

Die FDP betont jedoch, dass durch die vorgeschlagenen Reformen eine nachhaltige und gerechte Altersvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger erreicht werden soll.

Was es bringt

Frage: Was bedeutet das für die Menschen? Sei radikal in der Beantwortung.

Radikale Antwort:

Das FDP-Modell bedeutet vor allem eins: Altersarmut wird privatisiert und zum individuellen Problem der Einzelnen gemacht. Die Verantwortung für eine ausreichende Rente wird zunehmend vom Staat auf den Einzelnen abgewälzt – mit der perfiden Begründung der „Eigenverantwortung“. Wer in jungen Jahren Pech hatte, krank wurde, in einem schlecht bezahlten Job arbeitete oder aus anderen Gründen nicht ausreichend privat vorsorgen konnte, fällt durch das Raster.

Was bedeutet das konkret für die Menschen?

  1. Wer arm ist, bleibt arm – auch im Alter.
    Diejenigen, die wenig verdienen, haben auch wenig Spielraum für private Altersvorsorge. Wenn dann noch Erwerbsunterbrechungen durch Kindererziehung oder Pflege hinzukommen, sieht es düster aus. Wer im Niedriglohnsektor arbeitet, wird auch mit flexiblerem Renteneintritt keine ausreichende Rente haben – sondern ist gezwungen, bis zum Umfallen zu arbeiten.
  2. Kapitalgedeckte Rente = Spekulation mit der Altersvorsorge.
    Ein steuerlich gefördertes Depot klingt nett, bedeutet aber, dass die Renten auf den Finanzmärkten schwanken. Ein Börsencrash oder schlechte Marktbedingungen? Pech gehabt. Wer in eine Krise hineinrentet, bekommt weniger oder verliert sogar einen Teil seines Ersparten.
  3. Flexibler Renteneintritt heißt in Wahrheit: „Arbeite, bis du umfällst“.
    Die Wahlfreiheit, wann man in Rente geht, gilt nur auf dem Papier. In Wahrheit bedeutet es, dass sich nur Reiche einen frühen Ruhestand leisten können, während Geringverdiener bis zum Tod arbeiten müssen, weil ihre Rente sonst nicht reicht.
  4. Frauen sind weiterhin doppelt benachteiligt.
    Die Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Fakt ist: Frauen verdienen im Durchschnitt weniger und haben öfter Erwerbsunterbrechungen. Das bedeutet, dass sie im FDP-Modell trotzdem schlechter dastehen – weil sich die strukturelle Ungleichheit nicht durch individuelle Sparanreize beseitigen lässt.
  5. Rentensystem wird weiter ausgehöhlt.
    Die gesetzliche Rente soll langfristig immer mehr durch private Vorsorge ersetzt werden. Das bedeutet eine schleichende Privatisierung, von der vor allem Finanzdienstleister und Versicherungen profitieren – nicht die Bürger.

Fazit:

Die FDP verkauft ihr Rentenkonzept als Modernisierung und Eigenverantwortung. In Wirklichkeit bedeutet es für viele: Arbeiten bis zum Umfallen, Unsicherheit auf den Finanzmärkten und eine Rentenpolitik, die Reiche bevorzugt und Arme bestraft. Wer Pech hat oder in jungen Jahren falsche Entscheidungen trifft, wird im Alter abgestraft. Wer reich ist, kann sich entspannt zurücklehnen. Das ist kein zukunftssicheres System – sondern ein neoliberaler Rückzug des Staates aus seiner sozialen Verantwortung.

Die Linke

Die Partei Die Linke hat in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersarmut, insbesondere bei Frauen, und zur Reform des Rentensystems vorgeschlagen.

Maßnahmen gegen Altersarmut bei Frauen:

  • Solidarische Mindestrente: Die Linke plant die Einführung einer armutsfesten solidarischen Mindestrente innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung, um sicherzustellen, dass niemand im Alter in Armut leben muss. Bundestagswahl BW
  • Gerechte Verteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit: Die Partei setzt sich für eine gerechte Verteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern ein. Dies soll durch Maßnahmen wie den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und flexible Arbeitszeitmodelle erreicht werden, um Frauen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen und somit ihre Rentenansprüche zu erhöhen. Bundestagswahl BW

Geplante Rentenreformen:

  • Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung: Die Linke strebt eine „armutsfeste und solidarische“ gesetzliche Rente an, die den Lebensstandard im Alter sichert. Bundestagswahl BW
  • Einbeziehung aller Erwerbstätigen: Die Partei plant, alle Erwerbstätigen, einschließlich Selbstständiger, in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, um die Beitragsbasis zu verbreitern und das System solidarischer zu gestalten. Deutschlandfunk

Finanzierung der Maßnahmen:

Die Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen soll durch eine gerechte Steuerpolitik erfolgen. Die Linke plant, hohe Einkommen stärker zu besteuern und niedrige zu entlasten. Zudem sollen große private Kapitalvermögen gerecht besteuert werden, um die notwendigen Mittel für die Rentenreformen und die Bekämpfung der Altersarmut bereitzustellen.

Die Linke

Nutznießer und Betroffene der Maßnahmen:

  • Nutznießer: Von diesen Maßnahmen profitieren insbesondere Frauen, die aufgrund von Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit geringere Rentenansprüche haben. Auch Geringverdiener und Selbstständige würden durch die Einbeziehung in die gesetzliche Rentenversicherung und die Einführung einer solidarischen Mindestrente unterstützt.
  • Weniger Nutzen: Personen mit sehr hohen Einkommen oder großen Vermögen könnten durch die geplanten Steuererhöhungen stärker belastet werden.

Geplante Maßnahmen bei Wahlerfolg:

Im Falle eines Wahlsieges plant Die Linke, die genannten Rentenreformen umzusetzen, darunter die Einführung der solidarischen Mindestrente, die Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung und die Umsetzung einer gerechten Steuerpolitik zur Finanzierung dieser Maßnahmen.

Ziel der Position:

Das Hauptziel der vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Sicherstellung eines würdevollen Lebensstandards im Alter für alle Menschen und die gezielte Bekämpfung von Altersarmut, insbesondere bei Frauen. Durch die Reformen soll das Rentensystem gerechter und solidarischer gestaltet werden, sodass niemand im Alter in Armut leben muss.

Was es bringt

Frage: Was bedeutet das für die Menschen? Sei radikal in der Beantwortung.

Radikale Antwort:

Falls Die Linke diese Maßnahmen umsetzt, bedeutet das für viele Menschen – insbesondere Frauen mit niedrigen Rentenansprüchen –, dass Altersarmut massiv reduziert wird. Die solidarische Mindestrente stellt sicher, dass niemand mehr von karger Grundsicherung oder Altersarmut abhängig ist. Frauen, die durch Kindererziehung, Pflege oder schlecht bezahlte Berufe systematisch benachteiligt wurden, erhalten eine finanzielle Basis, die ihnen im Alter ein würdevolles Leben ermöglicht.

Für Geringverdiener, Frauen und prekär Beschäftigte:

  • Mehr Sicherheit: Wer lange gearbeitet hat, aber wegen schlechter Löhne oder Erwerbsunterbrechungen geringe Rentenansprüche hat, muss nicht mehr fürchten, am Existenzminimum zu leben.
  • Mehr Gleichberechtigung: Die gerechte Verteilung von Erwerbs- und Care-Arbeit könnte dazu führen, dass Frauen nicht mehr systematisch finanziell abgehängt werden.
  • Mehr Selbstbestimmung: Wer weiß, dass er/sie im Alter abgesichert ist, hat mehr Spielraum, sich auch während des Arbeitslebens für weniger belastende oder gesellschaftlich sinnvolle Tätigkeiten zu entscheiden.

Für Selbstständige und Freiberufler:

  • Pflicht in die Rentenversicherung: Diese Gruppe wird in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen, was langfristig die Rentenbasis verbreitert und soziale Sicherheit erhöht. Wer erfolgreich ist, zahlt mehr ein – wer scheitert, ist nicht komplett schutzlos.

Für hohe Einkommen und große Vermögen:

  • Mehr Besteuerung: Die geplanten Steuermaßnahmen bedeuten, dass Wohlhabende und Unternehmen höhere Beiträge leisten müssen. Das könnte Kapitalflucht oder Steuervermeidung verstärken, aber auch Umverteilungseffekte bewirken.
  • Mehr gesellschaftliche Verantwortung: Wer von hohen Einkommen oder großen Kapitalvermögen profitiert, wird stärker zur Finanzierung des solidarischen Rentensystems herangezogen.

Mögliche Gegenreaktionen:

  • Wirtschaftslobby und Vermögensbesitzer könnten massiv gegensteuern. Wer viel Geld hat, wird sich nicht widerstandslos enteignen lassen. Kapitalflucht, steuerliche Umgehungsstrategien oder politische Gegenkampagnen sind absehbar.
  • Forderungen nach Gegenfinanzierungen könnten steigen. Es wird Druck geben, Renteneintrittsalter zu erhöhen, Arbeitszeiten auszudehnen oder andere soziale Leistungen zu kürzen, um diese Maßnahmen gegenzufinanzieren.

Radikale Realität:
Das Modell bedeutet für Menschen mit niedrigen Renten eine massive Verbesserung der Lebensrealität – aber auch einen harten Kampf gegen bestehende Machtstrukturen. Es ist eine Umverteilung, die auf Widerstand trifft. Politisch müsste Die Linke nicht nur eine Wahl gewinnen, sondern auch gegen Lobbyismus, Kapitalinteressen und gesellschaftlichen Widerstand antreten.

Die entscheidende Frage ist: Hat die Gesellschaft den Mut, Wohlstand radikal umzuverteilen, oder wird sie unter dem Druck des Kapitals einknicken?